20.04.2012
Kaum ist man mit seinem Hund drauĂen und unterhĂ€lt sich mit einem Hundebesitzer, so kommt es vor das der Hund anfĂ€ngt zu rammeln. Dieses kann oft sehr peinlich sein und bei manchen Hunden zu einer Sexsucht fĂŒhren. Was kann man dagegen tun?
Wer kennt sie nicht, die kleinen Hunde vorzugsweise Ă€lterer Damen, die ungeniert in aller Ăffentlichkeit alles „rammeln“ was nur im Entferntesten nach Sexualpartnern aussieht. Stofftiere, Menschenbeine oder Sofakissen, nichts ist vor ihnen sicher. WĂ€hrend der Vierbeiner sich seinen GelĂŒsten hemmungslos hingibt, blicken Herrchen oder Frauchen meistens geflissentlich zur Seite, als wĂŒrden sie nichts bemerken.
âDiese Tierbesitzer kommen in die Praxis und trauen sich kaum zu sagen, was los istâ, beschreibt Frau Dr. Tina Hölscher, TierĂ€rztin von aktion tier e.V., den ersten Kontakt. âNach und nach rĂŒcken sie dann mit der Sprache rausâ, berichtet sie weiter. Meist wird im Laufe des GesprĂ€ches der Wunsch nach einer Kastration geĂ€uĂert, in der Hoffnung, die Peinlichkeiten wĂŒrden ein Ende nehmen.
âOb die Kastration hier wirklich hilft, kann man im Vorfeld nicht sicher sagenâ, warnt die TierĂ€rztin vor einem vorschnellen Eingriff. âOft steckt hinter der HypersexualitĂ€t ein Verhaltensproblemâ, erklĂ€rt sie. Die Vierbeiner wollen durch das Aufreiten ihre Dominanz kundtun. In diesen FĂ€llen bringt die Kastration keine Besserung. Dann setzt nur eine echte Verhaltenstherapie dem Treiben ein Ende.
Um sicherzustellen, dass der Sexualtrieb durch eine Operation gemindert wird, besteht die Möglichkeit im Vorfeld ein Medikament unter die Haut zu spritzen. Dieses PrĂ€parat simuliert eine vorĂŒbergehende Kastration auf chemischem Wege fĂŒr wenige Monate. Hört der Drang in diesem Zeitraum auf, weiĂ man sicher, die Kastration wird Tier und Besitzer helfen. Nach erfolgreichem Eingriff können sich beide wieder ohne SchamgefĂŒhl der Ăffentlichkeit prĂ€sentieren.
Pressemitteilung â aktion tier e.V.